Dienstag, 26. August 2014

Zurück zu den Wurzeln: Pastinaken

Pastinaken gehörten einst zu den bedeutendsten Gemüsearten überhaupt. In Mitteleuropa wurde das zweijährige Doldengewächs allerdings durch andere Sorten wie Kartoffeln aus unserem Speiseplan fast vollständig  verdrängt. Völlig zu Unrecht, wie viele meinen. Denn Pastinakenliebhaber schwören auf den unverwechselbaren,  an Sellerie und Karotten erinnernden milden Geschmack, durch den sich das Gemüse perfekt mit unzähligen Nahrungsmitteln kombinieren lässt. 
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Optisch ähnelt die Pastinake der Petersilienwurzel sehr stark. Im Vergleich zu ihrer nächsten Verwandten weisen Pastinaken jedoch eine längere Form sowie einen dicken Wurzelkopf auf.  Aber nicht nur im Aussehen, sondern auch in der Zubereitung finden sich keine wesentlichen Unterschiede. Pastinaken werden genau wie Petersilienwurzeln geschält und verarbeitet und können für die selben Gerichte verwendet werden. Da das aromatische Wintergemüse trotz steigender Nachfrage in Supermärkten und Lebensmittelgeschäften eher Mangelware ist, empfiehlt es sich,  Bauernmärkte aufzusuchen. Hier kann man in der Zeit von  Ende September bis Ende März fündig werden. Grundsätzlich werden Pastinaken nach dem ersten Frost geerntet, da die Kälte eine geschmackliche Aufwertung bewirkt.
In der Küche erweisen sich Pastinaken nicht nur als kulinarisches Highlight, sondern auch als wahre Alleskönner. Ob roh oder gekocht, in Suppen, Saucen, Aufläufen, zu Fleisch- oder Fischgerichten – das süßlich–würzige Gemüse fügt sich einfach wunderbar in verschiedenste Speisen ein.  Aufgrund des kräftigen Eigenaromas ist es nicht nötig, Pastinakengerichte  mit Kräutern und Co. zu verfeinern. Häufig wird sogar davon abgeraten, da zusätzliche Würze den besonderen Geschmack überdecken kann. Wenig Salz, Weißer Pfeffer und Kerbel sind zur Veredelung am besten geeignet.
Nährstoffreiches Heilgemüse: Pastinaken weisen neben einem hohen Folsäuregehalt auch große Mengen an Kalium, Calcium, Eisen und Vitamin C auf. Zusätzlich zeichnet das Gemüse eine gute Verträglichkeit durch das enthaltene Pektin, ein löslicher Ballaststoff, aus und kann sogar Magen-Darm-Beschwerden lindern. Nicht zuletzt besitzt es eine harntreibende Wirkung. Und auch bei großem Hunger eignen sich Pastinaken sehr gut – schließlich ist der Sättigungseffekt nach dem Verzehr besonders hoch.

Mittwoch, 20. August 2014

Vegetarisch durch die Schwangerschaft

Viele Frauen befürchten, ihre vegetarische Ernährungsweise in der Schwangerschaft nicht fortsetzen zu können. Die Ängste vor einer möglichen Unterversorgung des Babys sind oft sehr groß und auch im Umfeld erntet man nicht unbedingt nur positive Kommentare.
Studien zeigen aber, dass es bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung zu keinerlei Gefahren für Mutter oder Baby kommt. Ganz im Gegenteil, denn viele Vegetarier achten besonders auf eine bewusste Nahrungsauswahl und können dadurch ihr Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Vegetarisch? Kein Problem
bei ausgewogener Ernährung!
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Und wie sieht es mit Eisen aus? Ein Mangel tritt während der Schwangerschaft häufig auf, da sich der Bedarf deutlich erhöht. Wissenschaftliche Ergebnisse beweisen aber auch hier, dass eine vegetarische Ernährung keinen negativen Einfluss ausübt. Die Spiegel sind in beiden Fällen meist zu niedrig, weshalb Schwangeren empfohlen wird, Eisen und auch Folsäure mittels Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. In der Nahrung kommt Eisen vor allem in rotem Fleisch vor. Der Mineralstoff ist aus pflanzlichen Lebensmitteln schwieriger verwertbar. Die Verwertbarkeit kann gesteigert werden, wenn etwa zu eisenreicherem Getreide wie Hirse Gemüse kombiniert wird, denn dieses enthält wiederrum Vitamin. Vitamin C kann die Eisenaufnahme im Körper deutlich erhöhen.
Bei einer lacto-vegetarischen Ernährung (Einbezug von Milch und Milchprodukten) kann auch eine gute Calciumversorgung gewährleistet werden. Das Baby im Bauch wird nie einen Calciummangel erleiden, da es seinen Bedarf immer über die Körperspeicher der Mutter decken kann. Bei der Schwangeren kann es sehr wohl zu einer Unterversorgung kommen, die sich später im schlimmsten Fall durch eine Osteoporose bzw. Knochenschwund äußern kann. Frauen, die keine Milch und Milchprodukte verzehren, sollten aus diesem Grund auf angereicherte Sojadrinks oder andere angereicherte Getreidemilch ausweichen. Auch calciumreiche Mineralwässer und Gemüsesorten wie Fenchel, Broccoli oder Mangold enthalten höhere Mengen.
Wer eine vegetarische Mischkost unter Einbezug von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten sowie Nüssen und Samen einhält, kann diese auch in der Schwangerschaft und Stillzeit beibehalten. Wesentlich schwieriger gestaltet sich eine vegane Lebensweise. In diesem Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
 

Montag, 18. August 2014

Pilzbestimmung durch Profis gefragt?

(c) Martina Karla Steiner
Das nasse Wetter lässt die Pilze im Wald aus dem Boden schnellen. Aber nicht immer ist man sich im Klaren, ob es sich nun um einen genießbaren Pilz handelt.

Hat man nur den geringsten Zweifel, sollte man einen Profi befragen. Bei der Pilzberatungsstelle des Gesundheitsamtes ist dies möglich. Hier werden Pilze bestimmt und auf ihre Genusstauglichkeit hin überprüft. 



Kontakt:
Referat für Lebensmittelangelegenheiten | Gesundheitsamt
Lagergasse 132, 8020 Graz
Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch: 9.00-12.00 Uhr und nach telefonischer Voranmeldung
Tel.: +43 316 872-3262
Fax.: +43 316 872-3279
E-Mail: gesundheitsamt@stadt.graz.at



Übrigens: Pilzgerichte darf man aufwärmen.
Aber nur wenn man grundlegende Hygieneregeln für Speisereste beachtet. So sollte das Gericht nach der Zubereitung rasch abgekühlt und bei höchstens 4°C im Kühlschrank aufbewahrt werden. Bevor man sich dann die Reste am nächsten Tag schmecken lässt, müssen sie gut durcherhitzt werden.

Montag, 11. August 2014

Allergien im Säuglingsalter: Wie beuge ich vor?

Fisch im Beikostalter verringert das Allergierisiko
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Im Hochsommer können wir aus einer Fülle an frischem Obst und Gemüse schöpfen und sollten diese Vielfalt auch in den Speiseplan unserer Babys übertragen. Das heißt: kein langwieriges "3 Tage Karotte" - Konzept, sondern häufiges Wechseln der verschiedenen Breizutaten.
Vor allem Eltern von allergiegefährdeten Säuglingen haben bei dieser Empfehlung aber oft ihre Bedenken. Erhöhtes Risiko für eine Allergie haben Kinder, deren Eltern oder Geschwister bereits betroffen sind. Es finden sich haufenweise Ernährungratschläge für diese Zielgruppe, die in der Praxis jedoch kaum Erfolg zeigen. Also nicht von diversen Vorschlägen verunsichern lassen, sondern dem Baby bereits ab Beikostbeginn verschiedenste Zutaten anbieten. Es gibt gute Hinweise darauf, dass sich der wöchentliche Verzehr von Fisch im Säuglingsalter positiv auf die Entstehung von Allergien auswirkt. Dies lässt sich auch schon in der Schwangerschaft beobachten: Frauen, die in dieser Zeit bewusst ein bis zwei Mal pro Woche Fisch einplanen, können das Allergierisiko ihres Kindes ebenfalls beeinflussen.
Was besser gemieden werden soll, ist glutenhältiges Getreide. Ein zu früher Start mit glutenhältiger Kost steigert die Chancen für eine Zöliakie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die genannten Nahrungsmitteln überhaupt nicht mehr gegessen werden dürfen. Gluten steckt in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Hafer oder Kamut. Glutenfrei sind hingegen Hirse, Mais sowie auch Reis und Kartoffeln als Getreidealternative. Produkte, die Gluten beinhalten, sollten ab Beikostbeginn in kleinsten Mengen täglich gefüttert werden, um das Baby gegenüber Zöliakie zu stärken: Z.B. eine halbe Scheibe Zwieback, ein Teelöffel Weizengrieß oder ein Esslöffel Instantflocken. Wenn das Baby diese Ernährung gut verträgt, kann der Anteil nach etwa zwei Wochen verdoppelt werden. Höhere Glutenmengen hingegen  fördern langfristig die Bildung einer Zöliakie.
Auch Kuhmilch sollte im ersten Jahr sorgsam eingesetzt werden. Ab dem 6. Lebensmonat sind 100 bis 200 ml pro Tag erlaubt, die in Form eines Getreide-Milch-Breis gefüttert werden sollten. Anstelle von Milch können es auch Joghurt oder Buttermilch sein, Topfen oder andere Milchprodukte sind aber zu meiden.

Freitag, 8. August 2014

Heute ist der "Tag der Paradeiser"

(c) Martina Karla Steiner
Endlich sind die ersten Paradeiser im eigenen Garten rot! Gerade noch rechtzeitig zu ihrem "Ehrentag". 

Stolze 28 kg verzehrt jede Österreicherin/jeder Österreicher im Jahr dieses vielfältigen Fruchtgemüses. Paradeissauce, Paradeissalat, Tomatensuppe, gegrillte Tomaten, selbstgemachtes Ketchup oder Tomatensaft sind nur einige Vorschläge für Schmackhaftes.

Was steckt nun in der Paradeiser?
Paradeiser sind sehr kalorienarm (20 Kcal/100g), enthalten aber reichlich Vitamin C, Kalium, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Speziell die sekundären Pflanzeninhaltsstoffe (Beta-Carotin und Lykopin) haben es in sich, sollen sie doch das Krebsrisiko mindern, vor Herz-Kreislauferkrankungen schützen und die Abwehrkräfte stärken.
Tipp: Viele Inhaltsstoffe stecken in der Haut, daher sollte diese – wenn möglich – mitgegessen werden!

Wie lagert man am besten Paradeiser?
Paradeiser sind kälteempfindliche Früchte und sollten deshalb nicht im Kühlschrank gelagert werden. Am besten ist eine Lagerung an einem luftigen und schattigen Platz bei Zimmertemperatur. So kann die Paradeiser ihr volles Aroma entfalten.
Achtung: Paradeiser reifen nach und setzen bei ihrer Reifung ein Reifegas (Ethylen) frei. Dieses lässt Früchte, die neben den Tomaten gelagert werden, schneller reifen bzw. schneller verderben. Dies kann man nutzen, wenn man z.B. eine harte Kiwi nachreifen lassen möchte, ist aber wenig hilfreich, wenn die Gurken schneller weich werden.


Mittwoch, 6. August 2014

Essen im Kreis der Familie

"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!" besagt schon ein altes Sprichwort. Das sieht man auch beim Essen: in immer mehr Familien ist es üblich, keine gemeinsamen Mahlzeiten mehr einzunehmen. Das liegt aber  nicht nur an unterschiedlichen Arbeits- und Schulzeiten der einzelnen Familienmitglieder, sondern oft auch an mangelndem Bewusstsein.
Gemeinsam essen bedeutet nämlich nicht nur Nahrungsaufnahme in Gesellschaft, sondern vor allem auch Zeit für Gespräche, zum Lachen und zum "Zusammenwachsen". Besonders für die Kleinsten bedeutet die Mahlzeit mit den Eltern (und Geschwistern) ein wichtiges Ritual, dass ihnen hilft, ein regelmäßiges Ernährungsverhalten zu erlangen und gleichzeitig eine liebevolle Wahrnehmung des Familienalltags stärkt. Man muss sich dabei nicht drei Mal täglich bei Tisch treffen - das wäre bei heutigen Verhältnissen auch gar nicht möglich. Aber eine  Mahlzeit, zusammen in entspannter und lustiger Atmosphäre genossen, sollte auch in turbulenteren Zeiten möglich sein. 


Warum nicht? Bei schönem Wetter
das Essen nach draußen verlagern!
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Ernährungsgewohnheiten werden bereits von früher Kindheit an geprägt. Es ist schwierig, einmal gefestigte Gewohnheiten wieder zu verändern. Es macht daher Sinn, die Gerichte nicht immer an die Wünsche der Kinder zu orientieren, sondern offen zu sein und Neues auszuprobieren. Viel Gemüse und Obst sowie der Einsatz von Vollkornprodukten sollten das Ziel sein. So lernen auch die Kleinen verschiedenste Geschmäcker kennen und lieben. Bei der Zubereitung können diese oft schon fleißig mithelfen: waschen, schneiden und servieren machen, spielerisch erlernt, auch später mehr Spaß als ein bloßer Zwang zur Mithilfe.

5 Schritte zum gemeinsamen Familientisch:
  • Einen günstigen Tageszeitpunkt wählen (morgens, mittags, abends)
  • Essbereich ansprechend gestalten (Tischtuch, Kerzen, etc.)
  • Je nach Bedarf schnelle oder einfache Rezepte mit gesunden Komponenten für die Woche überlegen
  • Nach Möglichkeit gemeinsam einkaufen und/oder zubereiten
  • Messer & Gabeln schnappen: Achtung, fertig, los!

PS: Der Fernseher bleibt lieber aus, jetzt ist Zeit zum Tratschen und Genießen.

Montag, 4. August 2014

GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN - Veranstaltungsreihe für Gemeinschaftsverpfleger

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Ob nun für die Köchin eines Gasthauses, das  einen Kindergarten mittags beliefert oder für einen Küchenleiter einer großen Betriebskantine:

Die Initiative der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse und des Gesundheitsfonds Steiermark GEMEINSAM G´SUND GENIESSEN lädt im Herbst 2014 zu sechs kostenlosen Fortbildungen für Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen ein. Bei diesen wird von einer Expertin / einem Experten ein Vortrag zu einem ernährungsspezifischen Thema gehalten, anschließend besteht die Möglichkeit in gemütlicher Atmosphäre über dieses Thema zu diskutieren und Fragen zu stellen. Die Stammtische sollen somit der Fortbildung, aber auch der Vernetzung und dem Erfahrungsaustausch dienen.
 
 
Zu folgenden Themen gibt es einen "Stammtisch":
  • Umsetzung einer genussvollen, vollwertigen Ernährung in der Gemeinschaftsverpflegung – Wie geht’s ohne großen Aufwand: Fokus Vollkorn!
  • Allergien und Intoleranzen in der Gemeinschaftsverpflegung
  • Lebensmittelzusatzstoffe und Convenienceprodukte in der Gemeinschaftsverpflegung
  • Gestaltung der Speisekarte- was darf und was soll angeführt werden?
  • Kreative fleischlose Küche in der Gemeinschaftsverpflegung
  • Eine gesundheitsförderliche Gemeinschaftsverpflegung, die auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt – möglich und umsetzbar?
Anmeldungen ab sofort möglich unter:
http://www.gemeinsam-geniessen.at/Seiten/Info-WebseiteStammtische.aspx

Die Stammtische werden vom Gesundheitsfonds Steiermark organisiert und durchgeführt. Wenn Sie Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte an: 
Mag. Martina Karla Steiner
Tel.: ++43 (0)316 / 877 - 4846
E-Mail: martina.steiner@stmk.gv.at