Montag, 1. September 2014

Was braucht mein Kind, wenn ich nicht stillen kann?

Vor dieser Frage stehen alle Mütter, für die das Stillen aus verschiedensten Gründen nicht oder nur teilweise möglich ist. Viele Frauen sorgen sich auch, ob die Fertignahrung im Supermarkt oder der Drogerie der wertvollen Muttermilch überhaupt das Wasser reichen kann.
Stillen ist aus ernährungsphysiologischer Sicht tatsächlich die beste Variante, ein Baby in den ersten Lebensmonaten optimal zu versorgen. Muttermilch enthält alles, was unsere Kleinsten in dieser wichtigen Lebensphase brauchen, und unterstützt die Abwehrkräfte. Fazit: Gestillte Säuglinge sind generell krankheitsresistenter und lernen schon früh, auf die eigenen Hunger- und Sättigungsgefühle zu achten. Diese Vorteile bedeuten aber nicht, dass eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung nicht auch mit industrieller Nahrung möglich ist. Ganz im Gegenteil: die Produkte kommen der Muttermilch immer näher und können ohne schlechtes Gewissen als Alternative genutzt werden. Die Frage ist nur: Was braucht mein Kind wirklich?

© by stgkk (fotolia)
Bei der industriellen Babykost wird zwischen Säuglingsanfangsnahrung, Folgenahrung und Beikost (zum Beispiel Gläschen) unterschieden. Zu den Anfangsnahrungen gehören zum Beispiel PRE oder 1er Nahrung. Weisen diese den Zusatz "HA" auf, steht dies für "hypoallergen" und wurde speziell für allergiegefährdete Säuglinge entwickelt. Sollte bei Mutter, Vater oder Geschwistern eine Allergie aufgetreten sein, holt man sich am besten Rat vom betreuenden Kinderarzt bzw. der betreuenden Kinderärztin. Grundsätzlich sollte die Wahl aber auf eine PRE Nahrung fallen, da diese der Muttermilch noch ähnlicher ist. Diese Nahrung kann nach Bedarf (Hunger) des Babys gefüttert werden. Bei der 1er Nahrung müssen die Anweisungen auf der Verpackung erfolgt werden, um eine Überfütterung zu vermeiden. Da den Säuglingen diese besser schmeckt, besteht bei teilweise gestillten Kindern die Gefahr, dass sie die Muttermilch schlechter annehmen. Wer von Anfang an zu PRE greift, umgeht dieses Risiko.
Folgenahrung wird ebenso als "Flascherlkost" angeboten. Der Nutzen ist jedoch anzuzweifeln. PRE Nahrungen können von Geburt an im gesamten ersten Lebensjahr gefüttert werden, danach ist ein Umstieg auf eine weitere Kost eigentlich nicht mehr nötig. Kuhmilch, Naturjoghurt und Buttermilch können bereits ab dem 6. Lebensmonat gefüttert werden, wobei Mengen von 100 bis maximal 200 Mililiter pro Tag nicht überschritten werden sollten.
Eltern, die sich bezüglich der Wahl ihrer Anfangskost unsicher sind, sollten sich am besten mit Ihrem Kinderarzt / Ihrer Kinderärztin besprechen. In speziellen Fällen (zb. Kuhmilcheiweißallergie) kann die Wahl auch auf andere Säuglingsanfangsnahrungen fallen.
Mehr Informationen zu diesem Thema findet man auch unter www.richtigessenvonangangan.at.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen