Ernährung im Kleinkindalter - ein viel diskutiertes Thema, dass aufgrund der besorgniserregenden Übergewichtszahlen immer mehr an Bedeutung gewinnt. Denn der Grundstein für spätere Ernährungsgewohnheiten werden bereits ab der Zeit im Mutterbauch gelegt und können besonders in sehr jungen Jahren noch gut beeinflusst werden. Studien zeigen, dass sich das Essverhalten bereits um das 10. Lebensalter stark festigt und danach wesentlich schwieriger zu ändern ist.
|
© by stgkk (fotolia) |
Doch wie begeistert man schon unsere Kleinsten für gesundes Essen und Trinken? Diese Frage stellen sich Eltern immer häufiger, wenn der Sprössling am liebsten zu Gummibärchen greift und die liebevoll gekochten Gerichte kategorisch ablehnt. Zugegeben, Mamas und Papas haben es hier nicht ganz einfach, weil ja auch wohlmeinende Großeltern, Kinderkrippen usw. Einfluss auf die Ernährung nehmen. Dennoch stellen die Eltern im Kleinkindalter das wichtigste Vorbild dar und sollten diese Rolle keinesfalls unterschätzen. Das fängt bei den Mahlzeiten zu Hause an. Diese beginnen am besten bei einem gemeinsamen Frühstück in entspannter Atmosphäre. Müsli mit Milch, Vollkornbrot mit Butter und Honig oder Käse stellen einen guten Start in den Tag dar. In Kombination mit etwas Obst versorgen sie ein Kind mit allem, was es zum Spielen, Toben und Entdecken eben braucht. Für den Vormittag, egal ob zu Hause oder in der Betreuung, sollte eine kleine Jause vorberereitet werden: knackige Gemüsesticks mit leichten Joghurtdips, Brot und klein geschnittene Früchte sind die idealen Snacks. Bei der Jause sollte auf Kinderlebensmittel und andere Süßwaren verzichtet werden.
Doch nicht nur die Wahl der richtigen Lebensmittel, auch die Planung ist entscheidend. Auch kleine Kinder können hier schon früh miteinbezogen werden. Lassen sie Sie zum Einkauf begleiten und geben Sie kleine Aufträge, z.B. Milch oder Äpfel besorgen. Auch beim Bezahlen lernen Kinder Verantwortung und kommen nicht auf "süße" Gedanken. Zu Hause kann beim Kochen und Abwaschen geholfen werden: Obst und Gemüse waschen, Salate in mundgerechte Stücke reißen, etc. Speisen, bei denen zur Hand gegangen wurde, werden später auch viel lieber gekostet. Damit die Speisenauswahl generell fair ausfällt, kann man Kleinkinder auch hier miteinbeziehen. Lieblingsgerichte sollten erst genommen werden und in (abgewandelter) Form auch auf den Tisch kommen. Wenn es um neue Gerichte geht, sollte vereinbart werden, diese zumindest immer zu probieren, bevor sie abgelehnt werden. Als Nachspeise sollten leichte Desserts wie Topfencreme, Obstkuchen oder Vanillepudding mit frischen Erdbeeren gewählt werden. Auch Obststückchen mit etwas geschmolzener Schokolade oder Trockenfrüchte und Nüsse sind eine gelungene Alternative zu herkömmlichen Süßwaren und schmecken unseren kleinen Schleckermäulern. Deftigere Desserts sollten mit Bewegung kombiniert werden, z.B ein Eis im Schwimmbad, Apfelstrudel nach einer kleinen Wanderung etc.
Doch am wichtigsten: Eltern sind die Vorbilder, also gehen Sie mit gutem Beispiel voran und signalisieren Sie Ihrem Nachwuchs, dass auch Ihnen gesunde Ernährung am Herzen liegt und setzen Sie ein bewusstes Ess- und Bewegungsverhalten in der Praxis um.