Montag, 11. August 2014

Allergien im Säuglingsalter: Wie beuge ich vor?

Fisch im Beikostalter verringert das Allergierisiko
© by stgkk (fotolia)
Im Hochsommer können wir aus einer Fülle an frischem Obst und Gemüse schöpfen und sollten diese Vielfalt auch in den Speiseplan unserer Babys übertragen. Das heißt: kein langwieriges "3 Tage Karotte" - Konzept, sondern häufiges Wechseln der verschiedenen Breizutaten.
Vor allem Eltern von allergiegefährdeten Säuglingen haben bei dieser Empfehlung aber oft ihre Bedenken. Erhöhtes Risiko für eine Allergie haben Kinder, deren Eltern oder Geschwister bereits betroffen sind. Es finden sich haufenweise Ernährungratschläge für diese Zielgruppe, die in der Praxis jedoch kaum Erfolg zeigen. Also nicht von diversen Vorschlägen verunsichern lassen, sondern dem Baby bereits ab Beikostbeginn verschiedenste Zutaten anbieten. Es gibt gute Hinweise darauf, dass sich der wöchentliche Verzehr von Fisch im Säuglingsalter positiv auf die Entstehung von Allergien auswirkt. Dies lässt sich auch schon in der Schwangerschaft beobachten: Frauen, die in dieser Zeit bewusst ein bis zwei Mal pro Woche Fisch einplanen, können das Allergierisiko ihres Kindes ebenfalls beeinflussen.
Was besser gemieden werden soll, ist glutenhältiges Getreide. Ein zu früher Start mit glutenhältiger Kost steigert die Chancen für eine Zöliakie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die genannten Nahrungsmitteln überhaupt nicht mehr gegessen werden dürfen. Gluten steckt in Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Grünkern, Roggen, Gerste, Hafer oder Kamut. Glutenfrei sind hingegen Hirse, Mais sowie auch Reis und Kartoffeln als Getreidealternative. Produkte, die Gluten beinhalten, sollten ab Beikostbeginn in kleinsten Mengen täglich gefüttert werden, um das Baby gegenüber Zöliakie zu stärken: Z.B. eine halbe Scheibe Zwieback, ein Teelöffel Weizengrieß oder ein Esslöffel Instantflocken. Wenn das Baby diese Ernährung gut verträgt, kann der Anteil nach etwa zwei Wochen verdoppelt werden. Höhere Glutenmengen hingegen  fördern langfristig die Bildung einer Zöliakie.
Auch Kuhmilch sollte im ersten Jahr sorgsam eingesetzt werden. Ab dem 6. Lebensmonat sind 100 bis 200 ml pro Tag erlaubt, die in Form eines Getreide-Milch-Breis gefüttert werden sollten. Anstelle von Milch können es auch Joghurt oder Buttermilch sein, Topfen oder andere Milchprodukte sind aber zu meiden.

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