Viele Frauen befürchten, ihre vegetarische Ernährungsweise in der Schwangerschaft nicht fortsetzen zu können. Die Ängste vor einer möglichen Unterversorgung des Babys sind oft sehr groß und auch im Umfeld erntet man nicht unbedingt nur positive Kommentare.
Studien zeigen aber, dass es bei einer ausgewogenen vegetarischen Ernährung zu keinerlei Gefahren für Mutter oder Baby kommt. Ganz im Gegenteil, denn viele Vegetarier achten besonders auf eine bewusste Nahrungsauswahl und können dadurch ihr Risiko für Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken.
Vegetarisch? Kein Problem bei ausgewogener Ernährung! © by stgkk (fotolia) |
Und wie sieht es mit Eisen aus? Ein Mangel tritt während der Schwangerschaft häufig auf, da sich der Bedarf deutlich erhöht. Wissenschaftliche Ergebnisse beweisen aber auch hier, dass eine vegetarische Ernährung keinen negativen Einfluss ausübt. Die Spiegel sind in beiden Fällen meist zu niedrig, weshalb Schwangeren empfohlen wird, Eisen und auch Folsäure mittels Nahrungsergänzungsmittel zuzuführen. In der Nahrung kommt Eisen vor allem in rotem Fleisch vor. Der Mineralstoff ist aus pflanzlichen Lebensmitteln schwieriger verwertbar. Die Verwertbarkeit kann gesteigert werden, wenn etwa zu eisenreicherem Getreide wie Hirse Gemüse kombiniert wird, denn dieses enthält wiederrum Vitamin. Vitamin C kann die Eisenaufnahme im Körper deutlich erhöhen.
Bei einer lacto-vegetarischen Ernährung (Einbezug von Milch und Milchprodukten) kann auch eine gute Calciumversorgung gewährleistet werden. Das Baby im Bauch wird nie einen Calciummangel erleiden, da es seinen Bedarf immer über die Körperspeicher der Mutter decken kann. Bei der Schwangeren kann es sehr wohl zu einer Unterversorgung kommen, die sich später im schlimmsten Fall durch eine Osteoporose bzw. Knochenschwund äußern kann. Frauen, die keine Milch und Milchprodukte verzehren, sollten aus diesem Grund auf angereicherte Sojadrinks oder andere angereicherte Getreidemilch ausweichen. Auch calciumreiche Mineralwässer und Gemüsesorten wie Fenchel, Broccoli oder Mangold enthalten höhere Mengen.
Wer eine vegetarische Mischkost unter Einbezug von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten sowie Nüssen und Samen einhält, kann diese auch in der Schwangerschaft und Stillzeit beibehalten. Wesentlich schwieriger gestaltet sich eine vegane Lebensweise. In diesem Fall sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.
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